Druckproduktion nach ökologischen Gesichtspunkten:

1. Das Material – Papier

Im letzten Newsletter habe ich es schon kurz angerissen: Bei den gedruckten Werbeunterlagen gibt es einen großen Ansatz für Nachhaltigkeit.

An erster Stelle steht natürlich das Material, meist Papier.

Jeder weiß, dass Papier aus Holz hergestellt wird und dafür Regenwälder abgeholzt werden.

Nicht so gut, denn die Wälder tragen zum Abbau von CO2 bei. In Deutschland liegt der Papierverbrauch jährlich übrigens bei rund 20 Mio. Tonnen Papier. Ziemlich viel, wie ich finde.

Papierverbrauch

Wie können wir also Papier sparen ohne auf Werbung zu verzichten?

  • Vermehrt Altpapier
    Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe Altpapier lange mit „grau und garstig“ in Verbindung gebracht. Völlig zu unrecht! Es gibt inzwischen wirklich wunderbare Recyclingpapiere, die sich in Aussehen und Farbbrillianz nicht von herkömmlichen Papieren unterscheiden — und zudem oft eine deutlich angenehmere Haptik haben. Sehr weit verbreitet sind hier „Mundoplus“ oder „Circle Offset“. Druckereien bieten eigentlich immer Papiermuster an – probieren Sie’s mal aus!

    Eine gute Orientierung bieten übrigens die Papiersiegels. Hierzu siehe Grafik.

    Doch obwohl es in der Produktion weniger Rohstoffe und weniger Wasser benötigt, ist der Kreislauf auch hier nicht unendlich: Die Papierfasern werden mit jedem Recycling kürzer, es müssen immer wieder Frischfasern hinzugefügt werden.

    Es gibt inzwischen übrigens auch „Graspapier“. Auf den ersten Blick wirkt das natürlich sehr umweltschonend, weil Gras ein schnell wachsender Rohstoff ist. Wie die tatsächliche Umweltbilanz hinsichtlich Wasserverbrauch oder Recyclingfähigkeit ist,  kann ich noch nicht richtig einschätzen. Hier habe ich bislang keine verlässlichen Hinweise gefunden. Einen Überblick über die Paiersiegel gibt es hier …

  • Möglichst geringe Grammatur.
    Es macht natürlich oft etwas her, ein kräftiges Papier in den Händen zu halten. Aber ist das immer vorteilhaft? Hier ist abwägen wirklich angesagt. Soll es „Eindruck“ machen? Bleibt es lange in Verwendung? Oder dient es nur einer kurzen Information? Außerdem kostet dickes Papier im Versand meist mehr Porto.
  • Optimiertes Format.
    Flyer, Visitenkarten oder Plakate werden normalerweise auf Papierbögen gedruckt und entsprechend zugeschnitten. Was liegt also näher, als das Format so zu berechnen, dass möglichst wenig vom Bogen als Abfall anfällt?! Das ist nicht zwingend das Standard-DIN-Format. Auch andere Größen sind möglich und sinnvoll. Aber das sollte zu Beginn der Gestaltung geplant und mit der Druckerei abgestimmt werden. Ganz ohne Abfall geht es übrigens nicht. Alle Druckereien brauchen einen kleinen sogenannten „Anschnitt“ von 1 bis 3 mm umlaufend um jede Seite, der generell entsorgt wird.
  1. Gut kalkulierte Auflage. Es ist verlockend, eine etwas höhere Auflage zu bestellen, weil der zusätzliche Preis verschwindend gering ist. Aber ich halte es für sehr wichtig, die benötigte Menge möglichst realistisch einzuschätzen. Das beinhaltet vorab den Empfängerkreis festzulegen und die „Lebensdauer“ zu planen. Alles was darüber hinaus liegen bleibt, wird alt, ist nicht mehr aktuell und landet schließlich auf dem Müll.